Was tun wir, wenn es am Mann liegt?

Wenn es sich nur um eine geringgradige Einschränkung der Ejakulatparameter handelt, so würden wir zunächst für dreimal eine Inseminationsbehandlung im sanft stimulierten Eierstock empfehlen. Gerade bei diesen Behandlungen geben wir uns große Mühe, um eine optimale Eierstockreaktion zu erzielen.

Gelingt es uns, auf diesem einfachen Wege eine milde Behandlungsform erfolgreich abzuschließen, so ist für das Paar ohne jeden Zweifel viel gewonnen. Wenn allerdings diese Art der Behandlung sich mehrfach als nicht erfolgreich erweist – im allgemeinen führen wir drei solcher Inseminationsbehandlungen durch -, dann sollte die Methode der intracytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) durchgeführt werden. Diese Art der Behandlung unterscheidet sich hinsichtlich der Stimulation der Eierstöcke der Frau nicht von der konventiollen In – Vitro – Fertilisation.

Ovarielle Stimulation und Follikelpunktion werden in gleicher Weise und wie oben beschrieben durchgeführt. Nach Gewinnung der Eizellen werden diese allerdings anders behandelt. In jede einzelne Eizelle wird mittels einer feinen Glaskapillare jeweils ein Spermium direkt in die Eizelle iniziiert. Dieser physikalische Vorgang, der die Zellmembran der Eizelle überwindet, initiiert bzw. startet den Befruchtungsvorgang.

Wie bei der Reagenzglasbefruchtung kann nach 24 Stunden überprüft werden, ob es gelungen ist, den Befruchtungsvorgang zu initiieren. Weitere 24 – 48 Stunden später werden dann in Abhängigkeit vom Lebensalter der Frau zwei oder drei Embryonen zurückgesetzt. In diesen Fällen, in denen mit IVF oder ICSI behandelt werden muß, findet eine Unterstützung der zweiten Zyklusphase statt (Lutealphasenunterstützung).

Hierfür wird die Patientin gebeten, jeden Tag entweder 3 mal am Tag jeweils 2 Gelbkörperhormonkapseln in die Scheide einzulegen oder aber zumindest einmal pro Tag ein entsprechendes Cremepräparat in der Scheide einzuführen. So wird ein optimales Schleimhautbett für die in die Gebärmutter eingesetzten Embryonen geschaffen, die sich dann nach ca. 10 Tagen dort einnisten sollen. Nach 14 Tagen sollten wir dann einen positiven Schwangerschaftstest nachweisen können, und nach weiteren 7 – 10 Tagen dann auch den Embryo und seine Herzaktionen in der Gebärmutter sehen können.

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