IVF – In-Vitro-Fertilisation
Kurzübersicht
In-Vitro-Fertilisation (IVF) heisst Befruchtung ausserhalb des Körpers der Frau im Labor. Erstmals wurde diese Therapie 1978 mit Erfolg durchgeführt (Geburt von Louise Brown in England). Heute ist diese Art der Kinderwunschbehandlung ein häufig praktiziertes Routineverfahren. Weltweit sind schon über 2 Mio. Kinder geboren worden, welche ausserhalb des Mutterleibes gezeugt wurden. Diese Behandlung darf nur angeboten werden, wenn der Arzt über die entsprechenden Bewilligungen verfügt, welche an Ausbildung und Laboreinrichtung gekoppelt sind.
Die nachfolgende Zusammenstellung gibt einen Überblick über die IVF. Eine ausführliche Information mit Angabe von individuellen Erfolgszahlen, genauen Komplikationsraten und einer Kostenübersicht ist nur im Rahmen einer persönlichen Besprechung möglich und sinnvoll.
Gründe / Indikationen
Ursprünglich wurde die Methode zur Überwindung von Eileiterproblemen entwickelt. Daneben gibt es heute verschiedene andere Indikationen, eine IVF durchzuführen.
Im Vordergrund stehen: Endometriose, unerklärte Sterilität, männliche Infertilität.
Vorabklärungen
- Hormonbasisabklärung
- Infektabklärung
- Ultraschalluntersuchung
- sog. Probetransfer
- Vorsorgekontrolle (Krebsabstrich)
- Untersuchung beim Mann: Spermiogramm, Testaufbereitung der Spermien, Infektabklärung
Durchführung
Wenn alle Informationen abgegeben, die Vorabklärungen vorliegen und die nötigen Vereinbarungen unterschrieben sind, kann die Behandlung geplant und gestartet werden.
- Die Frau wird nach einem bestimmten Protokoll ein Medikament einnehmen oder erhält Hormonspritzen, damit möglichst mehrere Eibläschen (Follikel) im Behandlungszyklus heranreifen.
- Ultraschalluntersuchungen und Hormonbestimmungen im Blut werden nach einem festgelegten Schema durchgeführt.
- Wenn eindeutig feststeht, dass die Follikel weit genug entwickelt sind, erhält die Frau eine spezielle Hormonspritze zur Auslösung des Eisprunges. Anschliessend erfolgt nach einer festgelegten Zeitspanne (ca. 37 Stunden) die Punktion der Follikel.
- Die Eibläschen können unter Ultraschallsicht punktiert werden, ohne dass eine Vollnarkose notwendig ist. Hilfreich sind jedoch eine Kurznarkose mit einem Schmerzmittel und einem Beruhigungs- bzw. Schlafmittel, welche zusammen die Schmerzempfindung deutlich herabsetzen. Zur Infektionsprophylaxe (Vorbeugung gegen Entzündung) wird unmittelbar vor dem Eingriff ein Antibiotikum verabreicht. Mit einer speziellen Punktionskanüle werden dann die Eibläschen durch die Scheide punktiert. Pro ersichtliches Eibläschen wird meist einmal punktiert, selten mehrfach. Die Eizellen werden zusammen mit der Follikelflüssigkeit abgesaugt. Dieser Eingriff wird ambulant durchgeführt; die Frau verbleibt, einschliesslich der Ruhe- und Ueberwachungszeit, ca. 2-3 Stunden in der Praxis.
- Die gewonnenen Eizellen werden in ein spezielles Nährmedium (Flüssigkeit) eingebracht und für die Befruchtung vorbereitet.
- Der Partner gibt am Tag der Punktion eine frische Samenprobe ab, die mit Medium aufbereitet und den Eizellen zugegeben wird. Die Keimzellen verbleiben gemeinsam für einige Zeit unter festgelegten Laborbedingungen im Brutschrank. Bei verminderter Spermienzahl oder –beweglichkeit wird die ICSI-Methode angewendet (Mikrofertilisation).
- Am folgenden Tag (rund 18 Stunden nach Zusammenführen von Eizellen und Spermien) wird kontrolliert, wie viele Eizellen befruchtet sind. Sind mehr befruchtete Eizellen (Zygoten) vorhanden, als im laufenden Zyklus transferiert werden können, werden diese eingefroren (kryokonserviert).
- Ist die Befruchtung erfolgt und laufen Zellteilungen ab, werden zwei bis drei Tage nach der Follikelpunktion die Embryonen durch den Gebärmutterhalskanal mit Hilfe eines dünnen Katheters in die Gebärmutter eingebracht. Dieser Embryotransfer erfolgt ambulant. Die Frau muss anschliessend eine Stunde liegen bleiben.
- In den folgenden zwei Wochen wird die Gelbkörperfunktion durch Medikamente unterstützt, um eine Einnistung des Embryos zu verbessern. 15 Tage nach der Punktion wird ein erster Schwangerschaftstest mittels Blutuntersuchung durchgeführt.
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